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Auf eine sehr lange Tradition, die bis in die Zwischenkriegszeit zurückreicht, kann die hiesige Theatergruppe, die Bühne Großraming zurückblicken. Freilich kann sich keiner der heutigen Akteure an diese Zeit erinnern aber die älteren Spieler des heutigen Ensembles können auf eine 40-jährige Bühnenerfahrung aufbauen. Bereits in den Sechzigerjahren stand Alois Wick, der heutige Regisseur auf den Brettern, die einmal im Jahr die ganze Welt sind. Stücke wie „Der Bauer als Millionär“ oder auch moderne Stücke, wie „Der Barmixer“ wurden damals unter der Regie von Prof. Otto Sulzer auf die Bühne gebracht.

 

Diese Linie in Richtung Theater mit Niveau wurde bis heute äußerst erfolgreich fortgesetzt. Da gehörten Klassiker wie die Freilichtaufführung des „Jedermann“ oder alle bekannten Nestroystücke ebenso dazu wie das spannende Kriminalstück „Zehn kleine Negerlein“, das die Zuseher bis heute beschäftigt oder die „Mausefalle“ von Agatha Christie.
Aber auch über sehr tiefsinnige Stücke wie Felix Mitterers „Krach im Hause Gott“, das viele aus dem Stammpublikum als das beste Stück aller bisherigen preisen, hat sich diese Gruppe herangewagt.

 

Sogar Turrinis „Rozznjogd“ stand am Spielplan. Dafür wurde die Bühne in eine große Müllhalde verwandelt wurde. Den Mittelpunkt des Bühnenbildes aber bildete ein echter VW-Käfer, der in mehrere Teile zersägt werden musste, damit man ihn auf die Bühne bringen konnte, wo er in mühevoller Arbeit wieder zusammengeschweißt wurde.

 

Die Menschen zum Lachen zu bringen ist eine Spezialität der Bühne Großraming geworden. Das ist in letzter Zeit sowohl bei „Dracula“ oder dem „Brandner Kaspar“ in der einmaligen Kulisse des Kutschenmuseums Gruber voll gelungen wie auch beim Stück „Otello darf nicht platzen“, das laut „Zeugenaussagen“ das Zwerchfell bis an die Belastungsgrenze strapazierte.

 

Seit mehreren Jahren steht ein jährlicher Wechsel zwischen Freilichtaufführung im Kutschenmuseum Gruber und einer Inszenierung im Theatersaal Großraming am Programm. Ein Höhepunkt an schauspielerischer Herausforderung und szenischer Umsetzung war zweifellos die Freilichtaufführung des dramatischen Stücks „Schattenweiber“ im Jahr 2012. Das Stück erzählte eine teils wahre Begebenheit aus dem 30-jährigen Krieg mit all seine Grausamkeiten und Brutalitäten.

 

Nach dem plötzlichen Unfalltod von Rudi Garstenauer (1981) hat Alois Wick die Regie übernommen.
Mit viel Gespür, Einfühlungsvermögen und Hartnäckigkeit gelingt es der Theatergruppe, aus harmlosen Dialogen interessante, spannende oder lachmuskelreizende Szenen zu machen. Die Richtigkeit dieses Weges wird immer wieder bestätigt: „Das Stück ist an sich bereits lustig“, meinte ein Zuseher zum Stück „Otello darf nicht platzen“, „aber was ihr daraus gemacht habt, ist schlichtweg ein Wahnsinn!“ So viel Lob beflügelt die Bühne Großraming zu immer größeren Taten.